Wie entsteht eigentlich emotionales und auch körperliches Leid? Eine wichtige Frage, denn wenn man herausfinden kann, wie Leid entsteht, kann man es vielleicht auch lindern. Im Laufe der letzten Jahre, habe ich verschiedenste Ansätze und Methoden erforscht und getestet, um emotionales Leid zu lindern oder erst gar nicht entstehen zu lassen. Dabei ist mir aufgefallen, dass emotionales Leid in einer engen Verbindung mit körperlichem Leid und der Entstehung von Krankheiten zu stehen scheint. Emotionales Leid zeigt sich früher oder später, stärker oder schwächer als Manifestation im Körper. Ein Grund mehr, den Ursachen von Leid auf den Grund zu gehen. Es gibt oberflächlich betrachtet viele „äußere“ Umstände, die zu Leid zu führen scheinen. Geht man jedoch in die Tiefe, kommt man immer auf eine sehr reduzierte und einfache Ursache für die Entstehung von Leid:
Leid und Schmerz wird durch den Widerstand gegen den jetzigen Moment erzeugt. Das Widerstreben und Aufbäumen gegen das was jetzt im Moment gerade ist erzeugt tiefen Schmerz und unendliches Leid. Dieser Widerstand steht gegen jedes Naturgesetz und gegen den natürlichen Fluss des Lebens. Es ist höchst unglücklich, nutzlos und unlogisch, sich gegen etwas zu wehren, was schon da ist. Die Annahme, von dem was bereits da ist führt zur Befreiung vom Leid im doppelten Sinne. Ich befreie mich zum einen emotional vom Leid und leite gleichzeitig Veränderungen in meiner Lebenssituation ein, die ich ursprünglich als Verursacher des Leids ausgemacht hatte. Positive Veränderungen können nur auf dem fruchtbaren Boden der Annahme des jetzigen Moments heraus stattfinden.
Ganz wichtig ist es auch, das Beklagen und Beschweren über die jetzige Situation einzustellen. Das ist einer der Schlüssel für die Annahme des Jetzt. Denn wenn ich mich ständig über das was ist beklage, kann ich es nur sehr schwer annehmen. In dem Moment, in dem man aufhört sich zu beklagen, fällt die Annahme des jetzigen Momentes viel leichter und es stellen sich sehr rasch Verbesserungen in der gesamten Situation ein.